Sake-Typen
Lieblich, trocken, fruchtig, spritzig
Neben den klassischen Premium-Varianten gibt es weitere Sake-Typen, die meist durch Besonderheiten während des Brau-Prozesses entstehen. Und es gibt stetig neue Variationen! Gerade in der letzten Zeit erlebt die Sake-Szene viel Umschwung und neue Einflüsse aus den verschiedensten Gebieten. Wir sind dabei für euch stets auf der Suche nach den neuesten Trends oder auch alten Traditionen – neu interpretiert.
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Ein Amazake ist ein sehr junger Sake, der in der Regel noch nicht alkoholisch vergärt ist. Er schmeckt durch die aufgespaltene Stärke besonders süßlich und ist bei Kindern auf japanischen Festen sehr begehrt. Er enthält meist keinen Alkohol.
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Ein Genshu wurde am Ende des Brauprozesses nicht mit Wasser verdünnt. Dies ergibt einen sehr kräftigen, starken Sake mit einem etwas höheren Alkoholgehalt.
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Der Kijoshu ist ein besonders seltener und feiner Sake. Bei der Herstellung der Hauptmaische wird diesem Sake kein Wasser, sondern bereits fertiger Sake hinzugeführt. Die Aromen sind dadurch besonders süß und samtig. Ein absolutes Highlight der Sake-Braukunst! Früher vor allem von Adligen und dem Kaiserhaus getrunken.
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Ein Kimoto wurde nach einer traditionellen Sake-Braumethode hergestellt. Es wird dabei der Grundmaische keine Milchsäure hinzugefügt, sondern nur natürliche Milchsäurebakterien aus der Umgebungsluft aufgenommen. Diese wird durch intensives Stampfen und Rühren mit hölzernen Stangen in die Grundmaische eingearbeitet. Manchmal auch die ganze Nacht! Die Kimoto-Methode benötigt daher viel Zeit und Aufmerksamkeit und wird heutzutage nur noch sehr selten angewendet. Sie erzeugt klassischerweise einen sehr komplexen Sake mit einer feinen Säure.
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Ein Koshu ist ein „aged sake“, der über eine längere Zeit nach der Abfüllung noch in Fässern oder Flaschen gelagert wurde.
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Ein Muroka wurde nicht fein durch Aktivkohle filtiert und behält dadurch einen Teil seiner ursprünglichen Färbung. Häufig hat er dadurch eine gelblichere oder grünliche Farbe.
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Der Namazake wurde nach dem Brauprozess nicht oder kaum pasteurisiert. Dies verleiht ihm ein besonders frisches und lebendiges Aroma. Er ist jedoch weniger lange haltbar und muss unbedingt gekühlt gelagert werden!
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Laut Gesetz muss ein Sake in Japan gefiltert werden. Der Nigori fasst die Definition von „Filtern“ jedoch weniger eng und kommt mit flockig-trüben Reisflocken im Sake daher. Dadurch schmeckt er sehr vollmundig und mit einer spürbaren Textur auf der Zunge.
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Aus Sake können auch verschiedene Liköre hergestellt werden. Meist werden diese mit fruchtig frischen Säften, wie zum Beispiel der japanischen Yuzu-Frucht, versetzt. Unbedingt mal ausprobieren!
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Bei einem Sparkling Sake ist entweder während des Brauprozesses Kohlensäure entstanden oder es wurde künstlich Kohlensäure hinzugefügt. Er ist somit das Pendant zum Champagner oder Sekt – nur viel besser! Besonders als Aperitif beliebt.
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Dieser Sake wurde meist in japanischen (Zedern-)Holzfässern gelagert und nimmt nach einiger Zeit das typische Holzaroma der Fässer auf. Für den Whiskey-Liebhaber eine absolute Empfehlung!
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Die Yamahai-Methode war die erste Vereinfachung der Kimoto-Methode. Durch modernere Arbeitsmethoden und den Wegfall des obligatorischen Stampfens der Maische konnte der Arbeitsaufwand erstmals deutlich reduziert werden. Auch bei der Yamahai-Methode werden keine zusätzlichen Milchsäurebakterien hinzugefügt, sondern allein aus der Luft aufgenommen. Der Yamahai schmeckt dadurch ebenfalls komplexer, kräftiger und unberechenbarer. Mancher Yamahai zaubert auch eine wahre umami-Explosion in den Mund!